Zweistrangsystem Kraftstoffversorgung

Warum das Zweistrangsystem / Einstrang Vorteile hat.

Beim Zweistrangsystem wird der Kraftstoff durch eine Vorlaufleitung zum Verbraucher (Dieselmotor) geführt. Das angesaugte, nicht verbrannte Öl wird durch eine Ölrücklaufleitung in den Tank zurückgefördert. Dabei werden die im Öl evtl. enthaltenen Luft- bzw. Gasanteile zum größten Teil mit zurückgeleitet. Das Zweistrangsystem ist die zurzeit in Deutschland, für Dieselmotoren und andere Verbraucheranlagen, am meisten verbreitete Installationsart.

Vorteil:

– Eventuelle Lufteinschlüsse werden über die Rücklaufleitung abgeschieden.

Nachteil:

– Lecks in der Rücklaufleitung werden ggf. spät erkannt.

Bei Verbraucheranlagen, bei denen die Saugleitung unterhalb des maximalen Ölstandes im Tank verlegt wird, kann der Tankinhalt bei einer Leckage in der Saugleitung ausgehebert werden (leerlaufen). Um dies zu verhindern, ist ein Membran-Antiheberventil am Tankausgang oder am höchsten Saugleitungspunkt einzubauen. Werden dessen Grenzwerte (200 I/h max. Öldurchsatz, bis zu 4 m max. Absicherungshöhe) überschritten, wird stattdessen ein von der Notstromsteuerung gesteuertes Magnetventil als Anti- Heber Sicherung eingebaut.

Das Membran-Antiheberventil ist während den Stillstands Zeiten geschlossen. Bei einer Leckage in der Saugleitung wird Luft angesaugt und der Dieselmotor geht auf Störung, gleichzeitig schließt das Membran-Antiheberventil die Saugleitung ab, so dass nur noch geringste Ölmengen austreten können. Durch den Einbau der Ventile werden die Anforderungen des WHG und der VAwS erfüllt.

Bei Zweistrangsystemen ist zu beachten, dass die Rücklaufleitung nicht als Heberleitung wirken darf, sie also z. B. mit freiem Auslauf im Tank endet.

Die nicht verbrauchte Ölmenge (Differenz zwischen Pumpen- und dem tatsächlichem Verbrauch) wird von dem Dieselmotor in den Tank zurückgefördert.

Da der Kraftstoff bei einigen Motoren ebenfalls zu Kühlung des Einspritzsystems verwendet wird würde bei einem Einstangsystem der Kraftstoff zu heiß dem Motor zugeführt werden, dabei kann es zu einer Dampfblasenbildung kommen.

Einige Motorhersteller empfehlen daher eine min. Tankgröße und einen Kraftstoffkühler.

Das Einstrangsystem

Beim Einstrangsystem ist nur eine ölführende Leitung zwischen Tank und Verbraucher vorhanden. Die Vorförderpumpe muss für Einstrangbetrieb geeignet und mit einer Entlüftungseinrichtung versehen sein.

Vorteile:

– durch die fehlende Rücklaufleitung ist das Einstrangsystem nicht nur kostengünstiger, sondern auch sicherer (Gefahr von Ölschäden geringer) als das Zweistrangsystem

Nachteil:

-Durch die fehlende Rücklaufleitung können im Kraftstoff evtl. enthaltene Luftanteile nur über das Einspritzsystem entweichen und dadurch mögliche Motoschäden verursachen.