Biodiesel

Biodiesel wird aus Pflanzenöl gewonnen. Zur Herstellung wird das Pflanzenöl mit 10 % Methanol und Katalysatoren versetzt.

Durch den Prozess der Umesterungen (Austausch von Glycerin durch Methanol) bekommt das Pflanzenöl eine geringere Viskosität, deshalb muss der Motor dem Kraftstoff nicht unbedingt angepasst werden und das Fahrzeug kann sowohl mit diesem Diesel als auch mit mineralischem Dieselkraftstoff fahren.

Bei einigen Motoren ist der Betrieb mit Biodiesel nich zulässig. Bitte wenden Sie sich hierzu an den Motorenhersteller.

Das bei der Umesterung entstehende Glyzerin kann in der chemischen Industrie weiterverwertet werden (z.B. in der Kosmetikindustrie). Bei uns wird hauptsächlich Raps zur Herstellung des Biodiesels verwendet. Für diesen Diesel ist die Bezeichnung RME (Rapsölmethylester) gebräuchlich, der nach der DIN-Norm DIN EN 14214 hergestellt wird, die europaweit gilt. Biodiesel wird an ca. 1.700 Tankstellen flächendeckend in Deutschland angeboten. Er kann in serienmäßigen Dieselmotoren eingesetzt werden, wenn der Hersteller die Freigabe erteilt. Nicht freigegebene Motoren können meist umgerüstet werden. Hierbei sind vor allem Schläuche und Dichtungen einzubauen, die der „Chemie“ des Biodiesels standhalten. Biodiesel ist als schwach wassergefährdend eingestuft und kann, wenn er in den Boden bzw. ins Wasser gelangt, innerhalb von 21 Tagen zu 90 % abgebaut werden. Der Rapsfruchtanbau dient als gute Vorfrucht für den Getreideanbau. Der Rapskuchen, als Nebenprodukt der Pflanzenölerzeugung ist ein hochwertiger Eiweiß- und Energieträger, der in der Tierfütterung Verwendung findet.

Qualitätsstandards:

Das Europäische Komitee für Normung hat im Jahr 2003 für Biodiesel (Fettsäuremethylester – FAME) den Standard EN14214 festgelegt. Damit werden Grenzwerte u.a. für Wassergehalt, Gesamtverschmutzung, Dichte, Viskosität, chemische Zusammensetzung und Flammpunkt des Biodiesels definiert. Biodiesel, das aus reinem Soja- oder Palmöl hergestellt wurde, kann die Norm EN14214, anders als die US-amerikanische Norm ASTM D 6751, bislang nicht erfüllen. Biodiesel hergestellt aus Mischungen einer Vielzahl verschiedener Rohstoffe (z.B. hochölsäure Sonnenblumenöl, Rapsöl, Palmöl, Jatrophaöl) kann jedoch als Zumischkomponente zu fossilem Diesel bis zu 10 % je nach Jahreszeit zugemischt werden.