Der Turbolader besteht aus einer Abgasturbine und einem von dieser angetriebenen Verdichter. Er erhöht den Luftdurchsatz und verringert die Ansaugbarkeit der Kolben, wodurch der Turbolader zur Leistungs- oder Effizienzsteigerung beiträgt.
Im Prinzip hat Rudolf Diesel die Aufladung bereits mitberücksichtigt. Doch es gab zu viele Probleme mit der Realisierung des Dieselmotors. Der Schweizer Alfred Büchi erhielt dann im Jahre 1905 in Deutschland das Patent auf den Turbolader. 1924 kam der erste Schiffsdiesel mit diesem Aufladesystem heraus.
Es ist kein Zufall, dass die Geschichte des Turboladers bei großen Dieselmotoren beginnt. Dieser hat z.B., außer durch die Konstruktion und den Werkstoff, keine Begrenzung des Ladedrucks wie der Benziner durch klopfende Verbrennung. Weil der Dieselmotor immer mit Luftüberschuss arbeitet, ändert sich sein Verhalten nicht bei noch mehr Überschuss, im Gegenteil: Sein Rauchausstoß wird wesendlich geringer. Der Ottomotor muss immer ein Lambda von 1 einhalten.
Man kann bei einem Dieselmotor den Turbolader sogar ausschließlich zur Erreichung bestimmter Abgasnormen einsetzen.
Die in jedem Fall fehlende Drosselklappe führt bei Teillast zu einem starken Frischgasstrom, der als Abgas auch die Turbine in Schwung hält. Der Gasstrom von unterer Teillast bis Vollast ist erheblich gleichmäßiger als beim Ottomotor. Und sollte doch noch ein Turboloch vorhanden sein, so verzeiht man es den großen Dieselmotoren deutlich mehr.
Wegen der enormen Hitzeentwicklung sitzt der Turbolader oben auf dem Motor. Im Aggregateeinsatz muss der Lader hart arbeiten, denn der Ladedruck ist höher als beim LKW und das schon kurz oberhalb der Leerlaufdrehzahl.
Moderne Lkw haben ihren grünen Bereich so etwa zwischen 1200 1/min und 1900 1/min.
Notstromaggregate werden mit einer Nenndrehzahl von 1500 U/min betrieben und liegen damit im grünen Bereich.
So wie sich die Diesel-Technik für große Motoren eher lohnt als für kleine, verhält es sich auch mit der Turbo-Aufladung. Ein großer Volumenstrom lässt den Lader gleichmäßiger arbeiten und den Motor besser unterstützen. Hinzu kommt der oben schon erwähnte engere Drehzahlbereich, in dem der Aggregate-Motor betrieben wird.